Aus den Kritiken:
Wer das Glück hatte, eine Karte für die Uraufführung zu bekommen, war dabei, als ein Stück deutscher Kunst der Extraklasse geboren wurde. Pannach und Kunert schrieben das Stück vor etwa 25 Jahren für gut 20 Leute - Bigband und Darsteller. Es wurde jedoch bisher noch nie öffentlich aufgeführt.
Wer das Glück hatte, eine Karte für die Uraufführung zu bekommen, war dabei, als ein Stück deutscher Kunst der Extraklasse geboren wurde. Pannach und Kunert schrieben das Stück vor etwa 25 Jahren für gut 20 Leute - Bigband und Darsteller. Es wurde jedoch bisher noch nie öffentlich aufgeführt.
In Zollbrücke brachten es drei Musiker und zwei Schauspieler zur Uraufführung. Die fünf ließen es richtig krachen! Bogadtke führte nicht nur Regie, sondern schlüpfte auch in unterschiedliche Rollen. Sein Sohn und Kollege Paul Fo konzentriert sich bis auf wenige Rollenausflüge auf die Darstellung des Haupthelden Gerard Gale. Die musikalische Wandlung von der Big-Band-Komposition zur Drei-Mann-Variante durch Lexa Thomas (Bass) im Zusammenspiel mit Gustav Anders (Piano, Keyboard) und Micha Uchner (Drums) ist gelungen.
Die Life-Synthese - auch mit den Sängern - klappt perfekt, der Sound ist druckvoll und klar. Bogadtke und sein Sohn spielen und singen mit Können und Herzblut, werfen sich gekonnt die Bälle zu und verwandeln mit zwei einfachen Holzkisten die Bühne zur Kneipe, zum Gefängnis, zum Maschinenraum. Immer wieder befruchten sich Form und Inhalt zum Vergnügen des Publikums, das sich am Ende mehrere Zugaben erklatscht.
Die halboffene Bühne im Theater am Rand gibt den Blick frei auf den verrostenden Kutter, der hier vor Jahren vor Anker gegangen ist. Ein grandioses Bild, das diese Inszenierung schon jetzt einzigartig sein lässt, sollten nach der glücklichen Rettung von Pannach und Kunerts "Totenschiff" andere Theater auf den Geschmack kommen, es selbst einmal zu versuchen.
Veit Templin der „Baumeister des Oderbruch“ hat einen dreibändigen autobiografischen Roman geschrieben. Das Buch „Der Malerlehrling“ ist der erfolgreichste Titel im Aufland Verlag Croustillier. Vor allem schätzen die Menschen, das derbe Lokalkolorit, den schonungslosen Umgang des Autors mit sich selbst und die Tatsache, dass es ihm gelungen ist, Erfahrungsmuster einer ganzen Generation zu treffen.
„Jens-Uwe Bogadtke ist im Stück VEITS TANZ also Veit - und alle, über die der Handwerker mit Witz erzählt. Die besorgte Mutter und den ins Abseits geschleuderten Vater, den Trinker. Das "Trio Ton" untermalt die harten Momente mit schroffen Klängen, macht auch den Rocker und Bassisten Veit Templin hörbar.
Ein Wimpernschlag nur und Bogadtkes muskelfasriger Veit hat sich in die kleine, lebenskluge Tante Else verwandelt. So spielt er als wären mit ihm noch fünf andere Leute auf der Bühne. Diesem Veit könnte man nächtelang zuhören. So gesehen, ist dieses Stück leider viel zu früh zu Ende.“
(aus MOZ 12.09.16 - Uwe Stiehler)
Regie: Philippe Besson
Schauspiel: Jens-Uwe Bogadtke
TRIO TON: Tim Lehmann (perc), Adam Šebesta (git), Dennis Reinitz (git)
Fotografie: Stefan Schick
Schauspiel: Jens-Uwe Bogadtke
TRIO TON: Tim Lehmann (perc), Adam Šebesta (git), Dennis Reinitz (git)
Fotografie: Stefan Schick
Textfassung: Kenneth Anders/Jens-Uwe Bogadtke
Das ist der Hammer - Songs und Texte von Frank Hammer
mit dem Duo Søren Gundermann & Thomas Strauch
mit dem Duo Søren Gundermann & Thomas Strauch
Der Dichter Frank Hammer und Bogadtke kennen sich seit ihren ersten künstlerischen Gehversuchen.Hammer studierte Literatur in Leipzig, Bogadtke an der Schauspielschule in Berlin. Weit über 30 Jahre sind vergangen, wie auch ein Staat. Material in Fülle für einen Dichter wie Hammer, der heiter, bissig und ironisch allzu gern den Finger in die offenen Wunden legt.
Søren Gundermann (Piano, Trompete, diverses)
freischaffender Pianist und auf diversen Nebeninstrumenten in den Bereichen Jazz, Chanson und experimentelle Musik; intensive Beschäftigung mit der Klangerweiterung des Pianos durch Präparation (Masterarbeit über das präparierte Klavier)
Thomas Strauch (Kontrabass, diverses)
freischaffender Musiker im Bereich Jazz, Folk und Weltmusik; vielfältige Konzert- und Aufnahmetätigkeit als Bassist, Percussionist und Tontechniker in verschiedensten Besetzungen
CD vom Live-Mitschnitt aus Luxemburg im Konzertsaal des Musikkonservatoriums Esch.
Aus den Kritiken:
...Wer wissen will, wie modern, ironisch, spöttisch und sentimental Heine ist,wie schön und musikalisch Sprache sein kann, darf diesen Abend nicht versäumen!... der Abend hatte nichts mit leichter weinseliger Unterhaltung zu tun.
Es wurde ein straffes Programm geboten, in dem man Heine pur erleben konnte: den Politischen, den Zornigen, den Sinnlichen, den Leidenden, den Bissigen und immer den Humorvollen. Dem Können und der Spielfreude von Bogadtke ist es zu verdanken, dass nichts ins "Humorige" oder Seichte abgleitet. Die Texte waren sehr abwechslungsreich ausgewählt, der Schauspieler trug sie mit solcher Intensität und Wandlungsfähig-keit vor, dass das Publikum von einer Emotionslage in die andere geworfen wurde.
Gerade noch besang er die Liebe in leicht sentimentalen Worten, begleitet von schwungvollen Pianotönen, dann wieder ironisch und frivol, um gleich darauf über das Schreiben zu reflektieren und dabei die verletzliche Schriftsteller-Seele zu offenbaren: "Aus meinen großen Schmerzen mach' ich die kleinen Lieder."
Auch bei den leisen Szenen traf Bogadtke die Stimmung und den Ton aufs I-Tüpfelchen, selbst wenn es kurz vorher im Text noch derbspaßig zuging.Kein Wunder, dass nach einer bissig-frivolen Ballade als Abschluss der lang anhaltende Beifall die beiden Akteure noch einmal auf die Bühne rief und die begeisterten Zuhörer sie schließlich erst nach zwei Zugaben entließen.
...Wer wissen will, wie modern, ironisch, spöttisch und sentimental Heine ist,wie schön und musikalisch Sprache sein kann, darf diesen Abend nicht versäumen!... der Abend hatte nichts mit leichter weinseliger Unterhaltung zu tun.
Es wurde ein straffes Programm geboten, in dem man Heine pur erleben konnte: den Politischen, den Zornigen, den Sinnlichen, den Leidenden, den Bissigen und immer den Humorvollen. Dem Können und der Spielfreude von Bogadtke ist es zu verdanken, dass nichts ins "Humorige" oder Seichte abgleitet. Die Texte waren sehr abwechslungsreich ausgewählt, der Schauspieler trug sie mit solcher Intensität und Wandlungsfähig-keit vor, dass das Publikum von einer Emotionslage in die andere geworfen wurde.
Gerade noch besang er die Liebe in leicht sentimentalen Worten, begleitet von schwungvollen Pianotönen, dann wieder ironisch und frivol, um gleich darauf über das Schreiben zu reflektieren und dabei die verletzliche Schriftsteller-Seele zu offenbaren: "Aus meinen großen Schmerzen mach' ich die kleinen Lieder."
Auch bei den leisen Szenen traf Bogadtke die Stimmung und den Ton aufs I-Tüpfelchen, selbst wenn es kurz vorher im Text noch derbspaßig zuging.Kein Wunder, dass nach einer bissig-frivolen Ballade als Abschluss der lang anhaltende Beifall die beiden Akteure noch einmal auf die Bühne rief und die begeisterten Zuhörer sie schließlich erst nach zwei Zugaben entließen.
Aus den Kritiken:
Steffen Mensching hat dem Schauspieler dieses Stück zwischen Schein und Sein aus einem Guß auf den schmalen Leib geschrieben, das eine eindrucks-volle Uraufführung erlebte...Lebendig wird das atemberaubende Stück aber erst durch den Darsteller. Bogadtke liefert in dieser Rolle ein solistisches Meisterwerk. Allein auf der Bühne, nur mit einem Eisengestell, das mal als Pranger oder als Mühlenflügel dient und seinem Buch hält er über eine Stunde lang das Publikum in Atem.
Steffen Mensching hat dem Schauspieler dieses Stück zwischen Schein und Sein aus einem Guß auf den schmalen Leib geschrieben, das eine eindrucks-volle Uraufführung erlebte...Lebendig wird das atemberaubende Stück aber erst durch den Darsteller. Bogadtke liefert in dieser Rolle ein solistisches Meisterwerk. Allein auf der Bühne, nur mit einem Eisengestell, das mal als Pranger oder als Mühlenflügel dient und seinem Buch hält er über eine Stunde lang das Publikum in Atem.
Dabei wechseln Stimmung und Tempo ständig, von Melancholie, Selbstmitleid zu Wut und Aggression bis Reue, aber auch verzweifeltem Spaß...Mit leisen, gewitzten Untertönen springt er virtuos zwischen Realität, Fiktion, Illusion und multiplem Ich hin und her. Einfach grandios.
Heiko Butzke, 0rtswehrführer einer Freiwilligen Feuerwehr im 0derbruch soll nach Stuttgart. Das Jobcenter will ihn dorthin vermitteln ...... Egal ob im Zwiegespräch mit der Tragkraftspritze, den Uniformen, die seine Kameraden symbolisieren, oder der Frau vom Jobcenter, seine Wut und Verzweiflung fesseln ebenso, wie sein Humor das Publikum zum Lachen bringt.
Szenenapplaus, Jubel, stehenden Ovationen in der ausverkauften Premiere ...
Dieses Theaterstück entstand nach Befragungen von elf Freiwilligen Feuerwehren im Oderbruch und auf den angrenzenden Höhen
Befragung: Kenneth Anders, Lars Fischer, Tobias Hartmann, Anne Kulozik, Almut Undisz
Fotografie: Stefan Schick
Stückerstellung: Kenneth Anders
Grafik/Layout: Claudia Fischer
Schauspiel: Jens-Uwe Bogadtke
Technik/Musik: Tobias Hartmann
special guest: Feuerwehrfrau Anita Giese
Regie: Matthias Brenner
Fotografie: Stefan Schick
Stückerstellung: Kenneth Anders
Grafik/Layout: Claudia Fischer
Schauspiel: Jens-Uwe Bogadtke
Technik/Musik: Tobias Hartmann
special guest: Feuerwehrfrau Anita Giese
Regie: Matthias Brenner
Diese Interpretation der Winterreise setzt sich deutlich von den gängigen und bekannten Liederabenden ab. Einmalig ist dabei die Umsetzung des Werkes mit einem Schauspieler und einem Gitarristen. Die szenische Fassung schrieb Barbara Abend.
Aus den Kritiken:
Schuberts "Winterreise" ganz nahe an ihren Wurzeln
... Ergreifend gelingt die Verknüpfung von Lebensepisoden Schuberts mit den Gedichten von Wilhelm Müller. Dargeboten in anmutiger Schlichtheit, voll ernster Tiefe, sauber artikuliert und berückend intoniert. In kargen Worten, in virtuosen Aneinanderreihungen von Substantiven oder Adjektiven, zeichnet Bogadtke, nahtlos vom Sprechen zum Singen übergehend ein Bild von Schubert und seinem Lebensgefühl.
Schuberts "Winterreise" ganz nahe an ihren Wurzeln
... Ergreifend gelingt die Verknüpfung von Lebensepisoden Schuberts mit den Gedichten von Wilhelm Müller. Dargeboten in anmutiger Schlichtheit, voll ernster Tiefe, sauber artikuliert und berückend intoniert. In kargen Worten, in virtuosen Aneinanderreihungen von Substantiven oder Adjektiven, zeichnet Bogadtke, nahtlos vom Sprechen zum Singen übergehend ein Bild von Schubert und seinem Lebensgefühl.
Rohloff überzeugt in Anbetracht der komplexen musikalischen Herausforderung, Schuberts Klaviernoten für seine Gitarre zu transkribieren, sowohl in der Umsetzung als auch im künstlerischen Ausdruck. Ein Gitarrenspiel, das manch wehmütigen Moment noch eindringlicher machte.
Bogadtke interagierte und kommunizierte mit den Hörern auf einer Ebene, die nicht greifbar, aber umso mehr spürbar war. Er gab in einer Person den Schubert, den Erzähler, Zeitzeugen und Freunde des jungen Künstlers und ist auch der Betrachter aus dem Heute.
Auf außergewöhnliche Weise vermittelten Bogadtke und Rohloff ein Gesamtbild, das den Liederzyklus verbunden mit Schuberts Leben und Leiden und der immer aktuellen Problematik um Abschied, Einsamkeit und Isolation sieht.
Sie zeigten einen Schubert, der jede einzelne Person meint, jeder konnte sich angesprochen fühlen. Am Vorabend zu Schuberts Geburtstag bekamen die beiden Künstler mit ihrem eindrücklichen Liederabend einen Riesen-Applaus.
Rainer Rohloff † 17. November 2017
Die Szenische Lesung bringt dem Publikum einen bedeutenden Dichter der Deutschen Klassik nah und wirft Schlaglichter auf ein interessantes Künstlerleben des 18. Jahrhunderts.
In einer kalten Februarnacht des Jahres 1807 sitzt der große deutsche Dichter Christoph Martin Wieland am Fenster und starrt hinaus in das Schneetreiben über der Stadt Weimar.
Seine Cousine und Lebensfreundin Sophie La Roche ist im fernen Offenbach zu Grabe getragen worden. Unter dem Eindruck dieses Verlustes beginnt er einen stummen Dialog mit der Toten. Voller Wehmut und Dankbarkeit lässt Wieland die wichtigen Stationen seines Lebens vor dem inneren Auge Revue passieren.
„Ein in seiner Intimität und Intensität großartiger Abend. In jeder Hinsicht professionell und vor allem eine wirkliche Entdeckung für die meisten.”
"Wunderbar in der Sprache, so leichtfüßig und so als kämen die Worte wirklich aus dem Munde Wielands.”
“Diese Zwiesprache mit Sophie - erinnert an die inneren Dialoge Lottes mit Goethe in Thomas Manns Roman.”
“Sehr gut auch der Einführungstext der Autorin Vicki Spindler. Wieland hat da eine echte Lücke unter den Weimarern ausgefüllt, die man eigentlich immer übersehen und bestenfalls mit den bekannten Goethe-Zitaten gefüllt hat.”
Jens-Uwe Bogadtke liest, und singt drei Gundermann-Lieder
Lexa Thomas improvisiert und begleitet auf dem Elektro-Bass
Lexa Thomas improvisiert und begleitet auf dem Elektro-Bass
Aus den Kritiken:
Letzte Worte des Eberhard Esche und eine szenische Lesung - eine Herausforderung. Bogadtke stellt sich ihr, nimmt Trauer, nachhängende Gedanken für die Kollegen und Freunde auf, die für immer gegangen sind, ebenso den etwas subtilen Humor. Er stellt sich dem großen Mimen.In dieser Versammlung findet Bogadtke Menschen, die für ihn und seine Schauspielkarriere Leitfiguren geworden sind - Rolf Ludwig , Klaus Piontek und Arno Wyzniewski beispielsweise.
Letzte Worte des Eberhard Esche und eine szenische Lesung - eine Herausforderung. Bogadtke stellt sich ihr, nimmt Trauer, nachhängende Gedanken für die Kollegen und Freunde auf, die für immer gegangen sind, ebenso den etwas subtilen Humor. Er stellt sich dem großen Mimen.In dieser Versammlung findet Bogadtke Menschen, die für ihn und seine Schauspielkarriere Leitfiguren geworden sind - Rolf Ludwig , Klaus Piontek und Arno Wyzniewski beispielsweise.
Er nimmt die Worte, die Eberhard Esche für die Schauspielkollegen fand und schafft gemeinsam mit Lexa Thomas am Elektro-Bass ein Erlebnis, das tief geht. In den Kopf, ins Herz, unter die Haut. Schauspieler tauchen vor dem geistigen Auge auf und Figuren, die sie spielten. Hier ist der Punkt für Lieder mit dem melancholischen Unterton von Gerhard Gundermann, für den Song "Alle, die gehen wollen, sollen gehen können" und "Einmal bleiben morgens meine Schuhe leer ... "
Lieder, die Bogadtke und Lexa Thomas hauchig-rauchig ins Kirchenschiff singen, mit aller Ruhe und Gelassenheit. Schlussendlich ist Esche eitel genug, in seinem Band seine Grabrede für sich selbst zu verewigen und damit zugleich seine Eitelkeit in den ihm eigenen Humor zu verpacken. Fragen, Rückschauen samt Abrechnungen enden schließlich in dem Satz: "Ich komme nicht wieder - nicht als Regisseur, nicht als Hund nicht als Marienkäfer. Wieder komme ich nicht. Basta!"
Diese seine letzten Worte für sich und seine Kollegen sind bleibende. Und erinnernde. Irgendwie auch versöhnende - mit dem Gehen, mit der Endlichkeit des Lebens, mit dem Tod. Und wenn die Worte ausgehen, helfen Töne, wie die an der Bassgitarre improvisierten von Lexa Thomas.
Ein guter Abend, der sie in Erinnerung holt, die Großen auf den Bühnen, für die Eberhard Esche mit seinen Abschiedsreden Spiegel- oder Zerrbilder von ständig Suchenden, nie Zufriedenen schafft, in denen man sich ein Stück weit auch selbst erkennen kann. Dennoch entlässt Bogadtke sein stürmisch applaudierendes und Zugabe forderndes Publikum nicht nur betroffen und nachdenklich. Irgendwie macht sich eine faszinierende, ja heitere Gelassenheit breit...
Oh, wenn´s mich doch gruselte!
Dieser Wunsch erfüllt sich an diesem Abend prompt, wenn z.B. die tote Gattin in Edgar Allen Poes Erzählung "Ligeia" mehrere Male seufzend zum Leben erwacht, nur um wenig später wieder in ihre Totenstarre zurückzufallen.
Dieser Laut eben, war das eine Fledermaus, die elektrische Gitarre (Sounds und Musik: Paul Fo Bogadtke) oder doch das Seufzen der untoten Lady?
Der Theaterabend "Von Zweien, die auszogen, das Gruseln zu lehren" verläßt sich voll und ganz auf die Phantasie des Publikums. Zu erleben, sind die eher unbekannten Erzählungen von E. A. Poe, Théophile Gautier und anderen Meistern der kleinen Form. Vollblutschauspieler Jens-Uwe Bogadtke, und sein Sohn Paul Fo, stürzen sich dabei mit ansteckender Lust am Grusel in jede Geschichte.
Es werden Augen gerollt, gewinselt, geflüstert und gedonnert. "Mordlustige Moritaten", unter anderem von Chamisso, die das Vater-Sohn-Gespann mit Schwung vorträgt, geben dem Grusel dann auch musikalisch etwas Besonderes. Sie erhellen, daß selbst das Schaurige oft eine witzige Seite hat. So ganz ernst nehmen die Bogadtkes das Übersinnliche ohnehin nicht.
Gleich in der ersten Geschichte von Charles Sealsfield tritt ein äußerst trinkfestes Gespenst auf, das sehr bald weitere irdische Gelüste offenbart. Zwischen dem schwarzen Humor sind allerdings Geschichten eingebaut, die einem tatsächlich den Angstschweiß auf die Stirn treiben!
Wie die Poe-Erzählung oder Gustavo Adolfo Béquers unheimlicher Text "Das Miserere" über ein Kloster voll ermordeter Mönche. Diese Spannung verlangt dem Zuschauer einiges ab - achten sie auf ihren Nachbarn!